2014 DeePee

@ Kunsthaus Rheinlicht.

Bilder im Hintergrund von DeePee

Paintings in the background by DeePee


Persönliches, die ausführliche Geschichte...

Geboren um 1954.

Mutter: Jungfrau / Vater: Zimmermann.

Kunststudium 1976 - 1984

 

Nun, wie kommt ein Mensch zur Kunst? Wir wissen alle, die Wege des Herrn sind unerklärlich. Wie gerne würde ich hier erklären, dass ich schon als Fötus den Drang nach künstlerischer Entfaltung in mir gespürt habe. Vielleicht habe ich das ja sogar auch, allein – die Erinnerung spielt nicht mit...

 

Meine schulische Laufbahn war eher trist und noch kurz vor dem Abitur wusste ich nicht, was ich einmal werden wollte oder sollte. Gut, da gab es diese Kunstlehrerin in der Oberstufe, direkt vom Referendariat kommend, sehr hübsch und, was das Wichtigste war, einfach cool. So, jetzt ist es raus – wenn sie es jetzt liest, sie hat es sowieso irgendwie gewusst. Und natürlich hat mir auch das Malen schon ziemlich viel Spaß gemacht.

 

Als ich damit begann, gab es nur einen denkbaren Weg für mich: Der Surrealismus konnte es nicht nur sein, es gab keine Alternative. Salvador Dalí und Kollegen waren meine unangefochtenen Helden.

 

Und natürlich wollte ich Ausstellungen machen, meine Bilder Zeigen. Und irgendwie klappte das auch. Ich werde meine erste Ausstellung nie vergessen: Ein engagierter evangelischer Pfarrer, der mich zu meiner Kriegsdienstverweigerung beriet, bot mir an, im Pfarrhaus eine Ausstellung zu machen und ich war natürlich begeistert. Aber dann entdeckte am Vorabend der Ausstellung ein ‘engagiertes’ Kirchenmitglied auf einer Collage, die sich mit Rüstung und Gewalt auseinandersetzte, einen ganz kleinen Franz Josef Strauß und es kam zum Eklat: Nicht, dass das Bild aus der Ausstellung hätte herausgenommen werden müssen – nein, die ganze Ausstellung musste abgebaut werden, es gab keine Ausstellung mehr. Meine erste Ausstellung fand also schon einmal erst gar nicht statt.

 

Aber bald fand ich ein paar Gleichgesinnte, mit denen ich in meiner Heimatstadt eine Künstlergruppe gründete, die Stadt stellte uns Räume zur Verfügung, ein Farbengeschäft stellte die Farben für die Renovierung zur Verfügung und eine größere Glasfirma spendete uns Rahmen. Wir hatten Räumlichkeiten und konnten ausstellen. Die Presse war freundlich und mein Selbstbewusstsein wuchs. Meine erste Einzelausstellung, die auch offiziell stattfand, war 1975 in unserer ‘Galerie im Turm’ in Bad Kreuznach.

 

Es war keine Frage – ich würde Kunst studieren! Ich reichte meine Mappe an der Akademie Karlsruhe ein und wartete ungeduldig auf den Studienbeginn. Die Bestätigung ließ auf sich warten und da das Semester immer näher rückte, wurde ich langsam ungeduldig: nach der Mappenprüfung sollte ja auch noch die Aufnahmeprüfung kommen. So rief ich in Karlsruhe an und die Sekretärin meinte, wenn ich keine Nachricht bekommen habe, sei ich durch die Mappenprüfung gefallen. Mein Selbstbewusstsein war stark genug, mich der Dame erklären zu lassen, dies müsse ein Irrtum sein, aber darauf ließ sie sich nicht ein...

Ich schreibe das heute mit einem breiten Lächeln im Gesicht aber das Loch, in das ich stürzte, ist kaum zu beschreiben. Bis heute ist das Selbstbewusstsein von damals in dieser Ausprägung nicht mehr zurück gekommen (meine Töchter würden an dieser Stelle Einspruch einlegen), aber eine kritische Einstellung zu den eigenen Arbeiten und ein Suchen hach den Kleinigkeiten, die man hätte noch besser machen können, halte ich heute für unabdingbar für eine gute künstlerische Qualität.

 

Im Folgenden Semester bestand ich an der Kunsthochschule Mainz nicht nur die Mappen- sondern auch die Aufnahmeprüfung. Aber damit waren die Probleme nicht gelöst – sie sollten erst beginnen: Gleich im ersten Semester wurde mir klar, dass mein Stil, der Surrealismus, keine aktuelle Kunstströmung war, sondern Kunstgeschichte – rund 50 Jahre vergangen. Ich kann mich nicht mehr an die Gefühle von damals erinnern, aber ich weiß, dass die schrecklich waren. Mein Selbstvertrauen war schlimmer angeschlagen als nach der Ablehnung meiner ersten Bewerbung.

 

Es sollte ein paar Semester dauern, bis ich, mittlerweile ein eingeschworenes Mitglied der Siebdruckklasse der Akademie, eine eigene Ausdrucksweise fand, aber damit hatte sich auch etwas Unstetes in meine Arbeit geschlichen, dass mich heute eher erfreut als verunsichert. Mein Professor meinte damals zu einem Kommilitonen: “immer, wenn man denkt, man hätte ihn, schlägt er einen Haken und macht etwas ganz anderes...” Darin sehe ich heute den einzigen Weg, den ein Künstler gehen kann. Natürlich sollte man einen Künstler wieder erkennen können, seine Persönlichkeit sollte also in seinen Arbeiten durchgängig erkennbar sein, trotzdem sollte er seine Arbeit immer hinterfragen und weiter entwickeln.

 

Der nächste Schritt kam zufällig. Meine damalige Lebensgefährtin wurde1982 von Gerard Blanchard  eingeladen, ihre Examensarbeit über experimentelle Buchgestaltung bei den Rencontres Internationales de Lure en Provence vorzustellen. Ich fungierte als Fahrer und nahm meine Mappe mit Arbeiten mit. Wir lernten gleichaltrige junge Künstler aus Paris kennen und es entstand eine enge Freundschaft.

 

In Paris war es für mich sehr viel einfacher, zu anderen Künstlern Kontakte zu bekommen, als das in Deutschland der Fall war und so war ich hier schnell in einer sehr sympathischen Szene ohne Berührungsängste. 1983 gab ich die erste Ausgabe des Graphzines (Artzines) INFRArot heraus, ein künstlerisches Medium, das sich gerade in Frankreich entwickelte.Gleichzeitig erschienen meine Bilder in anderen internationalen Zeitungen/Zeitschriften und Graphzines wie z.B.: RAW (New York), Libération (Pariser Tageszeitung), Illustration (Tokyo), Toi et Moi pour Toujours (Paris), Au Sec! (Paris), La Poire d'Angoisse (Bordeaux), EXIT (Mainz), Crocodila Mundi (Brüssel), Amtramdram (Paris), NO ART (Los Angeles),Color Portraits of the Heaven (Brüssel), Complot Graphique (Perpignan), Kanal (Paris).

 

Nach 16 Semestern beendete ich mein Studium und es stellte sich die Frage des Broterwerbs. Ich beendete meine Ausbildung als Kunsterzieher, wollte aber nicht als Lehrer arbeiten. 1988 suchte die damals höchst angesagte Plastikuhr Swatch nach einem Marketingmann. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt keinen blassen Schimmer von der Materie hatte, stellten sie mich als Marketingleiter ein, d.h., ich war zunächst die ganze Marketingabteilung, die erst langsam wachsen sollte. Es begann eine wilde und aufregende Zeit, in der die Kunst allerdings immer mehr in den Hintergrund geriet. 1991 gründete ich die Werbeagentur ‘at work’ – später ‘Basis Rose’ in Wiesbaden, wechselte Anfang 2000 auf ‘Roses-Werbeagentur’ um und betreute die Trenduhr und andere große Szenemarken in Deutschland über mehr als 10 Jahre hinweg.

Gleichzeitig mit dem beruflichen Aufstieg ließ der Drang zur Kunstproduktion radikal nach. Zunächst hatte ich noch das Gefühl, nicht aufhören zu dürfen, aber ich erkannte bald, dass man die Kunstproduktion nicht erzwingen kann. 

 

Ende 1988 stellte ich die Kunstproduktion  komplett ein. Es war kein geplanter Ausstieg. Ich habe auch keinen bewussten Schlussstrich gesetzt – es war plötzlich einfach weg. Kunst war plötzlich kein Thema mehr, ich habe mich auch nicht mehr dafür interessiert, was ‘draußen’ in der Kunstwelt passierte. Bei einem Umzug 1991 warf ich alles, was sich noch aus meiner Kunstproduktion in meinem Besitz befand, in den Müll. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich Besitzer meiner früheren Arbeiten bei mir melden und mir Fotos davon überlassen würden...

 

25 Jahre dauerte der Dornröschenschlaf und der Impuls zum Wiedereinstieg kehrte 2013 genau so plötzlich zurück, wie er 1988 verklungen war. Anfang 2013 nahm ich die Kunstproduktion wieder auf. Da mir kein Siebdruckmaterial mehr zur Verfügung stand, verlegte ich mich auf die Malerei und entwickelte eine Mischtechnik aus Acrylmalerei und Collage in der ich noch heute arbeite.

 

Im Oktober 2013 traf ich erstmals die alten Mitstreiter aus Paris wieder, wobei mein Freund Placid mich schnell davon überzeugte, dass ich INFRArot, mein Graphzine, unbedingt wiederbeleben müsse. So kam im Dezember 2013, 30 Jahre nach dem Erscheinen der Nummer 1, Heft 9 INFRArot reLOADED heraus. And the Beat goes on. Mehr über das Graphzine unter dem Menüpunkt ‘INFRArot’

 

Herrenrasse

 

Im Juli 2015 besuchte ich mit einer Schulklasse die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Osthofen. Seitdem arbeite ich an meinem Zyklus ‘Herrenrasse’, der mittlerweile aus rund 50 Arbeiten besteht. Gerade in dieser Zeit, in der faschistoide und rassistische Tendenzen offenbar wieder gesellschaftsfähig werden (in ganz Europa, der Türkei, Russland und den USA), scheint mir dieses Thema außerordentlich wichtig zu sein.

 

BBK

 

Von Juni 2017 bis Juni 2019 war ich Mitglied der Vorstandes des Berufsverbandes Bildender Künstler in Rheinland-Pfalz, trat aber im Herbst 2018 wieder von meinem Amt zurück, weil ich unter den gegebenen Bedingungen nicht arbeiten konnte..

 

Totem und Tabu

 

Dieses Thema, frei nach dem Werk von Siegmund Freud, beschäftigt mich seit Ende 2017. Archetypen des Kollektiven Unbewußten (Jung) tauchen auf und sprechen, ungefiltert, direkt mit dem Betrachter.

 

Herrenrasse 2.0

 

Vom 14. bis 18. Mai 2019 war ich auf einer Studienfahrt nach Auschwitz, organisiert vom Schriftsteller und Auschwitz-Experten Reiner Engelmann. Der Aufenthalt und die Führungen in Auschwitz Stammlager, Vernichtungslager Birkenau und in Krakau war derart verstörend für mich, der ich bis dato dachte,  nichts zu dem Thema könne mich noch erschüttern, dass danach das Thema ‘Herrenrasse’ wieder zum Kunstthema für mich wurde. Die neuen Arbeiten, auf denen ich Privatfotos von Mordopfern, die ich aus Birkenau mitbrachte, verwende, haben die Untertitel “remember me!”.

 

Eine schöne Erklärung zu meinem Arbeiten bringt der Landesschau-Artikel von 2020.

 

Digital Works

 

Seit Beginn 2021 arbeite ich auch wieder digital. ‘Wieder’, weil ich vor meiner Rückkehr back 2 art in der Werbung sehr gerne digital gearbeitet und diese Neigung nie aufgegeben habe.

Neben der ‘Herausgabe’ der Weiterführung der aus den 60ern berühmten Sachbuchserie ‘Jetzt helfe ich mir selbst’ sind die Corona-Series durch die pandemischen Umstände bedingt (Kunst reagiert immer auf Gegenwart) ein wichtiges Thema. 

Spurensicherung

 

Concept Art war nie wirklich mein Thema, ich zähle mich mehr zur sinnlichen Seite der Kunst. Doch mit dem plötzlichen Tod meines Vaters im Januar 2021 und einem damit verbundenen Fotofund, machte ich mich daran, mit dem gefundenen ‘Schatz’ ein Aufarbeitungsprojekt zu beginnen. Urplötzlich fand ich mich in einer sehr merkwürdigen Situation wieder: Die Arbeit brachte mich in eine fast rauschhafte Situation, in der sich Abschnitt für Abschnitt Türen in längst verschollene Welten meiner Geschichte öffneten.

Die online-Version Spurensicherung kann kostenlos herunter geladen werden. Die signierte Buch-Dokumentation in der Rubrik ‘SHOP’.


Politische Kunst

 

Waren die Arbeiten zum Thema ‘Herrenrasse’ eine Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit so begann 2023 die Konfrontation mit der Gegenwart. Umweltproblematik, Klimakatastrophe und der brutale Rechtsruck in der Gesellschaft ließen sich nicht mehr ignorieren. Die Aktivisten der ‘Letzten Generation’ wurden kriminalisiert (kriminelle Vereinigung...). Ich hatte nie Kontakt zu diesen Leuten, aber sie haben eindeutig meine Sympathie.

Schlimmer noch (zumindest für mich) war das Wiederaufblühen des Faschismus in Deutschland (‘AfD’ 2023 bundesweit zweitstärkste Partei, noch vor der SPD). Ich musste Farbe bekennen.

Der Politische Künstler Klaus Staeck war mir in den 1070er Jahren irgendwie unsympathisch, aber seine künstlerische Arbeit fand ich großartig. Heute sehe ich mich in seiner Tradition. Neben dem T-Shirt ‘FCK AfD’ erinnerte ich mich an meine Studienzeit, in der ich Aufkleber im Siebdruck selbst druckte (‘Alles wird gut’ und ‘Stoppt Dieter Herrmann’) und gestaltete den Aufkleber ‘Alte naive’ und ließ ihn zunächst in einer Auflage von 500 Stück drucken.

Die Resonanz war umwerfend. In den sozialen Medien wurde der Aufkleber fast 200 mal geteilt und es kamen viele Anfragen. Ich habe den Aufkleber dann zum Selbstkosten-preis abgegeben. In meinem lokalen Umfeld habe ich sie kostenlos abgegeben. Bereits nach zwei Wochen musste ich nachdrucken lassen.


 

 

 

 

 

 

 

 

 1981 DeePee at the academy.

All images in the background: silkscreens by DeePee


DeePee – The whole Story...

Born around 1954 (apparently in presence of an exorcist).

mother: virgin (apparently) / father: carpenter

art academy 1976 - 1984

 

Well, how does one get into Art? I wish I could come up with a plausible explanation of how and why – I’d like to say I felt the urge to express myself artistically as far back as the foetal state – maybe this was indeed the case – alas, my memory is letting me down...

 

My school career was a rather dreary affair and, A-levels approaching, I had no notion as to which direction I would or should be taking. OK - there was this Art teacher in the upper sixth, newly qualified, very beautiful and, more importantly, JUST COOL! Right, the truth is out - if she should read it, she must have known anyway - and of course painting always gave me a thrill.

 

At the beginning, there was only one feasible way for me. Salvador Dali and his colleges were my undisputed heroes.

 

And, of course, I wanted to exhibit my works. And somehow it worked. I' ll never forget my first exhibition. One committed, protestant vicar, who also was instrumental in supporting my case as conscientious objector, offered the use of the vicarage for an exhibition - of course I was thrilled. Unfortunately another engaged parishioner detected, in a collage on armament and violence, a tiny little picture of Franz Josef Strauss (the leader of an influential centre-right party in Germany, at the time), and the shit hits the fan: Not enough to remove the offending work, no, the whole exhibition had to be dismantled and cancelled. So, my first exhibition was dismissed from the start.

 

Soon after I found some like-minded people whom with I founded an artists group in my home town. Support came from the council, in form of accommodation, decorating materials were courtesy of a paint shop, and a large window making firm sponsored some frames. Now we had space to exhibit.

The press was supportive and my self-confidence grew. 1975 was my first single exhibition that really took place in our ‘Galerie im Turm’.

 

It became clear - I had to study art! I submitted my portfolio to the academy in Karlsruhe and waited impatiently. There was a distinctly prolonged silence from the academy which prompted me to inquire. So I rang the secretary who explained to me as a matter of fact, if I hadn' t been contacted by now, I could presume I was rejected. In disbelief and with strong self-confidence I tried to argue my case, but it was to no avail.

Today I can write this with a broad smile on my face but, at the time, the abyss I fell into bears no description.

 

Until the present day my self-confidence has never been of the same distinction (though my daughters would voice objection), but a critical approach to ones own work and relentless search for improvements I now find an essential asset to artistic quality.

 

In the next term I passed the portfolio- as well as the entrance examination at the High School of the Arts in Mainz. This was, by no means, the end of all problems, on the contrary: straight away in the first term I understood that my chosen style, the surrealism, was no current art genre but art history, 50 years past. I can' t quite recall my feelings after realization, but they were terrible. My self-confidence was down and affected worse than after my first rejection.

 

It took several terms – by now I was an ingrained member of the silkscreen class of the academy – until I found my own language of expression, but with it I introduced something restless into my work which, today, I find more pleasing than irritating.

My professor put it like that to one of my fellow students: “As soon as one thinks "I' ve got him" he shoots sideways and does something completely different...”

For me this is the only artistic approach for the time being. Of course, one should recognize an artist on a personality level present in all works, nevertheless should ones work always be questioned and developed.

 

The next step was pure chance. My then partner got invited in 1982 by Gerard Blanchard, to present her dissertation about experimental book design at the Recontres Internationales de Lure en Provence. I acted as driver and took my portfolio with me. We met young, sympathetic artists from Paris, resulting in close friendship.

 

I found it easier to bond with other artists in Paris than it would have possible in Germany and soon I was part of a sympathetic scene without anxiety. 1983 saw the first issue of the graphzine INFRArot, an artistic medium, just developing in France. Parallel my pictures were featured in:  RAW (New York), Libération, Illustration (Tokyo), Toi et Moi pour Toujours (Paris), Au Sec! (Paris), La Poire d'Angoisse (Bordeaux), EXIT (Mainz), Crocodila Mundi (Brüssel), Amtramdram (Paris), NO ART (Los Angeles),Color Portraits of the Heaven (Brüssel), Complot Graphique (Perpignan), Kanal (Paris).

 

After 16 terms I finished my studies and the question arose of how to earn a living. I had a teaching qualification but I did not want to work as an art teacher.

In 1988 the innovative and upcoming fashion watch company Swatch was looking for a marketing executive.

I didn' t have the slightest notion of the subject but somehow was employed as head of the marketing

department in fact, I WAS the whole department, which still had to develop.

A start of a wild and wonderful time in which, however, art descended more and more into the background.

In 1991 I founded my own advertising agency "at work" - later "Basis Rose" in Wiesbaden, re-named it "Roses - Werbeagentur" in 2000 and cared for the fashion watch company as well as other big trend setting businesses in Germany for more than 10 years.

 

Simultaneous with the professional climb the urge to produce art declined radically. After initial guilt feelings I came to the conclusion that art production can' t be forced. The art production ceased completely by the end of 1988. This was not an anticipated decision - it just happened. Art was not a theme any more, I was not interested in it, was "outside" the happenings of the art world.

Moving house in 1991 I threw away anything that was still in my possession. I would appreciate it very much if owners of my early works would get in touch and let me have photographs...

 

After 25 years of beauty sleep suddenly the impulse for a new beginning came rushing back with immense

intensity, so early in 2013 I started to produce art again. Lacking the right materials and equipment for silkscreen printing, I applied myself to painting and collage, which I still practice.

 

In October 2013 I reunited for the first time with my old fellow companions from Paris, and quickly was

encouraged, by my friend Placid, to resuscitate my graphzine INFRArot. So, in December 2013, 30 years after the initial publication of No. 1, issue No. 9 INFRArot reLOADED emerged. And the beat goes on...

Read more about the graphzine under INFRArot.

 

Herrenrasse

 

In July 2015 I visited the Osthofen Concentration Camp and was deeply impressed. Since that moment I’m working on the cycle ‘Herrenrasse’ which meanwhile consists of more than 50 works and is still growing. Especially in a time when fascist and racist tendencies seem to grow again all over the world, the theme seems absolutely important to me.

 

BBK

 

 

From June 2017 to June 2019 I was board member of the professional organisation of artists in Germany BBK, stepped back from the post in autum 2018.

 

Totem & Taboo

 

This suject, very roughly quoting the book of Siegmund Freud, is the name of a new series of works, that I started in the last weeks of 2017. Archetypes of the collective unconscious, rise up and communicate, unfiltered, directly with the percipient.

 

Herrenrasse 2.0

 

From May 14th to May 18th in 2019 I was on a study trip to Auschwitz, organized by the author and Auschwitz expert Reiner Engelmann. The stay and the guided tours in Auschwitz main camp, Birkenau and Krakow was so distressing to me, who believed that nothing concerning this theme might shake me anymore, that the theme ‘Herrenrasse’ became an art-theme for me for a second time. The new artworks, on which I worked with private photographs of victimes of the fascist racism that I brought back from Birkenau, have the subtitle “remember me!”

 

A very kind article, concernig my work was in January 2020 in German Television. 

 

Digital Works

 

Since the beginning of 2021, I started working digitally again. I say “again” because before I returned to advertising in my “back 2 art”, I enjoyed doing digital work and never really gave it up.

Besides publishing the continuation of the famous non-fiction book series from the sixties ‘Now I’m Helping Myself’, the Corona series have become an important theme due to the pandemic circumstances (as Art always reacts to the present).

 

Forensics

 

Concept Art was never really my subject, as I consider myself more a part of the sensual side of Art. However the sudden death of my father in January 2021 and a related photo find, caused me to start out on a therapeutical project using this found 'treasure'.

Suddenly, I found myself in a very strange situation: the work brought me into an almost intoxicating situation, in which section by section doors opened into the long lost world of my life history.

 

The online version Forensics can be downloaded free of charge. The signed book- documentation in the 'SHOP' section.

 

Political Art

 

If the works on the theme of the 'Master Race' were a reappraisal of the German Past, then the confrontation with the Present began in 2023. Environmental problems, climate catastrophes and the brutal shift to the right in society could no longer be ignored. The activists of the 'Last Generation' were criminalized (criminal organization...). I never had contact with these people, but they clearly have my sympathy.

Even worse (at least for me) was the resurgence of Fascism in Germany ('AfD' 2023 nationwide second strongest Party, even before the SPD). I had to show my colours.

 

The Political Artist Klaus Staeck was somehow distasteful to me in the Seventies, but I thought his artistic work was great. Today I see myself following in his tradition.

In addition to the T-shirt 'FCK AfD', I remembered my student days, when I printed stickers in screen printing (‘All Will Be Well’ and ‘Stop Dieter Herrmann’) and designed the sticker 'Alte naïve’ and had it printed in a quantity of 500 pieces. The resonance was overwhelming. In the social media the sticker was shared almost 200 times and there were many inquiries. I then gave the sticker away at cost price. In my local area, I gave them away for free. After only two weeks I had to have them reprinted.